Petra und der Terrorist
Ein Musikspiel mit verteilten Rollen
Die Protagonisten sind
Petra, verkörpert vom E-Piano
Ein Gemüseverkäufer, vertont vom Saxophon
Ein Kunde, erkennbar durch die spanische Gitarre
Ein Terrorist, gespielt von der E-Gitarre
Und die Polizei, gekennzeichnet durch den Synthesizer
Es ist einer von diesen zweifelhaft friedlichen Frühlingstagen
Petra kommt erst auf eine Kochidee und dann in den Gemüseladen
Lüstern starrt der Gemüseverkäufer, der die Konservenreihe fegt
Petra hat unter anderem seine Aufmerksamkeit erregt
In dem Glauben, keiner könne seinem Charme widerstehen
Zieht er seine Kundin ungefragt in ein Beratungsgespräch
Ein Kunde fällt ihnen von oben herab tief ins Wort ohne Manieren
Er hat spanische Züge wie ein Bahnhof im Süden
Mit dem Hintergrund, sich in den Vordergrund zu spielen
Er fragt nach 'ner Tüte, doch ohne Cannabis-Blüten
Versucht auch er, Petra mit seinem Humor zu imponieren
Grad' als es Petra, wie die Polkappen, fast schaffte, einen polnischen zu machen
Und ihre Verehrer ihrem Streit und Testosteron zu überlassen
Stürmt ein Terrorist in das Geschäft
Die Polizei im Nacken und mit Großkaliberwaffen
Hektisch sucht er Deckung hinter dem Obstabwiegekasten
Die Polizei bremst mit quietschenden Reifen vorm Geschäft
Die Sirene singt von schwierigen Zeiten
Der Terrorist greift die Rifle-Gun mit seinen Eisbärenpranken
Und startet einen geisteskranken Schusswechsel mit den Polizeibeamten
Feuerpause, der Terrorist beäugt die Leute vertikal
Nachdem er überlegt hat, ob die Herren im Laden oder Petra Geisel werden darf
Ist Letztere die erste Wahl
Er kommt ihr gefährlich nah
Mit dem Gedanken, dass man ihn für seinen Heldenmut als Heiland preist
Schmeißt der Kunde nach dem Terrorist mit einem Freiland-Ei
Dieser fordert, echauffiert über die Dreistigkeit, den Zweikampf ein
Vier, drei, zwei, eins, fight
Als der Kunde halbtot gehauen auf dem Boden auftrifft
Wähnt der Verkäufer seinen großen Auftritt
Und in der bloßen Aussicht, dass er so die Frau kriegt
Kämpft er mit dem Terrorist, als ob's 'ne Modenschau ist
Auch der Verkäufer vermochte es nicht, Petra Schutz zu bieten
Der Terrorist geht auf sie zu und lässt die Muskeln spielen
Kurz dachte er noch, dass er ihr Furcht machte
Und doch bleibt sie ein Fels und zieht ihm schnurstracks die Sturmmaske vom Kopf
Die Entblößung der von Schamflecken geröteten Visage ist blamabel
Der Terrorist flieht ohne Zögern aus dem Laden
Die Freier sind befreit und statt zu flirten und zu graben
Zollen sie Petra jubelnd Respekt in den höchsten Tönen, wie Soprane
Ein paar Straßenzüge weiter, am Wegesrand
Plant der entkommene Querulant gerad' seinen nächsten Anschlag