Tagverdrossen senkt sich dichter Schleier namens Nacht
die Tropfen, die ans Fenster trommeln
halten mich nicht wach
Mmh, ich tauche ein
laß' all die Traumtanzgeister zu mir rein.
Das Kind ist längst erwachsen
und versteckt sich doch im Mann.
Es läuft die Treppe ständig hoch
und kommt nie oben an.
Jede Stufe ist der nächste Wunsch
der in Erfüllung geht
Oh, das Kind stellt fest, das ist nicht schön
und schmaler wird der Weg.
Manche jubeln laut, manche schrei'n "spring"
ach, wen kümmert schon die Balance
keiner sieht die feinen Angstschweißtropfen
es bleibt die Flucht in Trance.
Halt' mich fest,
damit von mir mehr übrig bleibt
als dieser kleine Rest.
Kennst du den Seiltänzertraum, ich stürz' ab
doch ich lebe noch, dein Netz fängt mich auf
mitten im Schoß, in deinem Schoß.
Noch höher raus
das Gleichgewicht zu halten, saugt mich aus
Oh, geht das immer so weiter
bis zum Dessert beim eigenen Leichenschmaus.
Ich bin im falschen Film mit völlig falschem Sinn
schalt ihn ab, wo ist der Knopf
Oh, bitte hilf mir, hilf mir, wann denn endlich
macht es "klick" in meinem Kopf.
Weck mich auf
Das Schicksal nimmt zwar seinen,
doch du nimmst meinen Lauf.
Kennst du den Seiltänzertraum, ich stürz' ab
doch ich lebe noch, dein Netz fängt mich auf
mitten im Schoß, in deinem Schoß.
Traumtanztrapez, ich stürz' ab
doch ich lebe noch, ich tauch' mich hinein
in deinen Schoß, mitten im Schoß.
Am Fenster trommeln immer noch
die Tropfen, ich bin wach
deine Kühle Hand hat die Hitze
meiner Stirn verjagt.
Deut' mir meinen Traum,
du kannst das gut. Du kennst mich
ich lieg' in deinem Arm.
DIE STÄNDIGEN HÖHENFLÜGE, DAS RAMPENLICHT, DER
APPLAUS SIND MEISTENS ANGENEHME DINGE.
PROBLEMATISCH WERDEN SIE, WENN SIE SICH INS
GEGENTEIL VERWANDELN. DIE ANGST ABZUSTÜRZEN,
IM DUNKELN ZU STEHEN, ZU VERSAGEN. DIE STÄNDIGE
SUCHE NACH DEM INNEREN FRIEDEN UND DIE
ERKENNTNIS, DASS ERFOLG NICHT UNBEDINGT MEHR
SPASS UND FREUDE BRINGT, HABEN UNS DIESEN
SEILTÄNZERTRAUM INS BEWUSSTSEIN GEBRACHT.